Vision (Religion)

Die Nonne Hildegard von Bingen empfängt eine göttliche Eingebung (Miniatur in einer Handschrift des 12. Jahrhunderts).

Als Vision (von lateinisch visio „Erscheinung, Anblick“, videre – sehen) wird ein subjektives bildhaftes Erleben von etwas sinnlich nicht Wahrnehmbarem bezeichnet, das aber dem Erlebenden – dem Visionär – als real erscheint und im religiösen Sinne von ihm auf die Einwirkung einer transzendenten Macht zurückgeführt wird. Zusätzlich treten oft Höreindrücke auf, meist als gesprochene Worte.

Mitunter erhält der Visionär auch Eindrücke, die von anderen Sinnesorganen zu stammen scheinen. Wenn es sich um ein reines Hör-Erleben handelt, spricht man in der Religionswissenschaft von „Audition“ (von lateinisch audire „hören“), aber umgangssprachlich wird der Unterschied zwischen bildlosen inneren Wahrnehmungen und bildhaften Erlebnissen kaum berücksichtigt.


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